Interkulturelle Kompetenz, interkulturelle Mediation: Wo lernt man so etwas?

interkulturelle KompetenzObwohl unzählige Bücher über das Thema „Interkulturelle Kompetenz“ bereits veröffentlicht wurden, nichts ersetzt die langjährige berufliche Praxis: im Laufe einer Dolmetsch-Karriere erlebt man in der Tat immer wieder Missverständnisse und handfeste Konflikte zwischen den verschiedenen Parteien. Als Kenner der Gepflogenheiten der beiden Kulturen kann man dabei oft helfen.

– Elegante Erscheinung:

Es stimmt immer noch, dass Italiener mehr Wert als Deutsche auf ihre äußere Erscheinung legen. Mode und Design haben sich in der Tat zu italienischen Exportschlagern entwickelt und Italiener sind darauf genau so stolz, wie Deutsche auf ihre Autos.

Daher: Wenn Sie geschätzt und ernst genommen werden wollen, verlieren Sie vor einer Besprechung mit italienischen Partnern etwas Zeit bei der Wahl Ihrer Kleidung.

– Informeller, lockerer Umgang:

Die Tatsache, dass Ihr Geschäftspartner eher klassisch-elegant zu Ihrer Geschäftsbesprechung erscheint, sollte Sie aber nicht über einen anderen wichtigen Aspekt hinweg täuschen: Italiener lieben eine informelle, lebendige und lockere Atmosphäre. Man bietet dem Gesprächspartner oft das „Du“ an und es wird zwischen durch viel gelacht.

Das muss man wissen, wenn man nicht in Verlegenheit gebracht werden will:
Vor vielen Jahren wollte ich als junge Dolmetscherin besonders gut auf den Empfang einer italienischen Ärzte-Delegation am Flughafen vorbereitet sein und lernte ein Dutzend Nachnamen auswendig. Als die Herren am Gate ankamen, stellten sie sich mir lächelnd mit ihren mir nicht bekannten Vornamen vor – mit der Bitte, ich möge sie doch lieber duzen – so dass ich erst einmal die Namen nur herumstotterte und wie eine Anfängerin da stand…

Mein Tip:
Wenn Sie eine Veranstaltung mit italienischen Partnern organisieren, sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre mit informellen Momenten.

– Essen als Gelegenheit zum Genießen

Und da die Italienische Küche ein weiterer Exportschlager ist, wen wundert es, dass Italiener dem Essen – auch bei geschäftlichen Zusammenkünften – große Bedeutung beimessen. Man isst nicht nur, um satt zu werden, sondern auch um Gutes zu genießen. Italiener stehen übrigens anderen Küchen eher skeptisch gegenüber. (Wichtig hier vielleicht: Die meisten Italiener mögen keinen Sauerkraut.)
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, dass Italiener zu Hause erst gegen 20:00 Uhr zu Abend essen. Immer wieder erlebe ich, dass man hier zu Lande seine italienischen Gäste schon um 17:30 / 18:00 Uhr – aus Organisationsgründen gleich nach Sitzungsende – zum Essen führt. Das ist eher ein „No-Go“, das Ihr Geschäftspartner Ihnen übel nehmen wird, da er zu diesem Zeitpunkt absolut noch keinen Hunger hat.

19:00 Uhr ist, so finde ich, für ein deutsch-italienisches Abendessen ein guter Kompromiss.

Eine gemeinsame Mahlzeit sollte auch unbedingt genutzt werden, um die zwischenmenschlichen Beziehungen und den direkten Kontakt zu vertiefen, wiederum ein „Muss“ im Umgang mit Ihren südländischen Partnern.

Wenn Sie nicht sehr gut Italienisch sprechen und durch einen Dolmetscher und Übersetzer begleitet werden, achten Sie darauf einen Profi zu wählen, der in beiden Kulturen zu Hause ist und Ihnen die ‚DOs‘ und ‚DONTs‘ im Umgang mit Ihrem Geschäftspartner erklärt.

Dipl.Dolmetscherin Gabriella Moretti – Tel. 0611-370128 – E-mail: mail@gabriella-moretti.de
Ihr Dolmetscher und Übersetzer für Italienisch in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt, Heidelberg, Mannheim bzw. deutschlandweit.

 

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